Der jährliche Konsum von Zucker
Die Europäer essen im Durchschnitt ca. 40 Kilogramm Zucker pro Jahr. Dies sind unglaubliche 37 Zuckerwürfel pro Tag! Für mich kaum zu glauben, wenn ich mir diese Menge an Würfeln gestapelt vor mir vorstelle. Dabei nehmen wir die allergrößte Menge an Zucker "versteckt" zu uns. Er befindet sich in fast allen Fertigspeisen, egal ob süß oder herzhaft.
Ist brauner Zucker gesünder als weißer?
Die Frage der Gesundheit ist wie so oft nicht leicht zu beantworten. Weißer Zucker ist raffinierter Zucker. Bei uns wird dazu der Zucker aus der Zuckerrübe genommen, der so lange gewaschen (raffiniert) wird, bis er sämtliche Nährstoffe (Mineralien, etc) verloren hat und zu 100 Prozent aus Saccharose besteht.
Beim braunen Zucker gibt es unterschiedliche Varianten:
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Braunzucker wird aus raffiniertem weißen Zucker (aus Zuckerrüben) gewonnen und nachträglich mit karamellisiertem. weißen Zucker (ebenfalls aus Zuckerrüben) versetzt.
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Rohzucker Ist der nicht raffinierte Zucker aus der Zuckerrübe.
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Rohrohrzucker ist der nicht raffinierte Zucker aus Zuckerrohr.
Die Frage, ob brauner Zucker gesünder als weißer ist, kann man nicht pauschal beantworten. So ist der normale Braunzucker von der Zusammensetzung her fast identisch mit weißem Zucker. Er schmeckt nur etwas karamelliger.
Der nährstoffhaltige und damit "gesunde" Teil des Zuckers liegt vor allem in der Melasse. Diese hat hohe Gehalte an Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen. Normaler brauner Zucker hat aber nur einen Melasseanteil von 0,3%. Somit müsste man also irre viel Zucker essen, um eine gescheite Menge an Melasse zu sich zu nehmen - nicht empfehlenswert!
Es gibt aber andere braune Zucker wie z. B. den Muscovado, dessen Melasseanteil bei 10-15% liegt. Bei Rohrohrzucker liegt er bei ca. 2-3%. Und somit auch bei einem recht geringen Anteil.
Für mich persönlich klingt es aber einfach plausibler, den Grundstoff (Zuckerrübe oder Zuckerrohr) möglichst in ursprünglicher Form zu verarbeiten und nicht so lange zu raffinieren, bis nur noch reine Saccharose übrig bleibt. Zudem ziehe ich meist die eher karamelligen Noten eines nicht raffinierten Zuckers eindeutig vor.