Der Unterschied von kleinbäuerlich und industriell angebauten Pfeffer
Auf großen Farmen, vor allem in Vietnam, wachsen die Pflanzen in Reih und Glied und werden zum Teil intensiv gedüngt und bewirtschaftet. Laut Subramanian Kannan von der IPC erwirtschaftet eine Pfefferplantage in Vietnam im Durchschnitt drei bis vier Tonnen pro Hektar, während es in Indien und Indonesien, wo der Anbau meist extensiver ist, nur 600-700 Kilogramm sind. Die intensive Art des Anbaus bringt aber viele Nachteile für die Qualität des Pfeffers und die Natur mit sich, wie Patrick Hahnel erklärt.
„Beim Pfeffer gibt es riesige Unterschiede in der Qualität des Anbaus. Sobald man auf Masse setzt, muss das ökologische Umfeld dementsprechend angepasst werden. Sprich: Man muss roden und spritzen. Bei den kleinen Bauern ist es in der Tat oft so, dass sie im Einklang mit der Natur leben und nicht invasiv arbeiten. Bei dieser Anbauweise erkennt man gar keine Plantage. Man hat eher das Gefühl, dass man mitten im Urwald steht. Dort steht ein Zimtbaum neben einem Vanillebaum und irgendwo dazwischen ist auch der Pfeffer. “
Die Ernte des Pfeffers
Die Ernte der Pfefferfrüchte ist gerade bei diesen Mischanbauarten sehr aufwendig, da die Pflanze bis zu 15 Meter hoch wachsen kann. Deshalb ist es für die meisten Pfefferbauern auch nur einmal möglich, zu ernten. Sobald sich die ersten Früchte der Bäume verfärben und gelbe oder orangefarbige Töne annehmen, werden meist alle Früchte gepflückt. Zwar sind später geerntete Beeren aromatischer und erzielen im Verkauf höhere Preise, allerdings steigt auch das Risiko eines Ernteausfalls proportional an. Auch die Sorgfalt der Ernte ist wichtig für die spätere Qualität und den damit verbundenen Preis des Pfeffers. Pfefferbauern, die qualitativ hochwertige Pfeffer anbieten, sortieren die Pfeffer nach Reifegrad. Wie man die Qualität eines guten schwarzen Pfeffer erkennt, beschreibt abschließend Gernot Katzer:
„Bei schwarzem Pfeffer gilt die Regel, dass er umso besser schmeckt, je größer die Körner sind: Warme Rottöne versprechen besonders volles Aroma. Chargen mit uneinheitlicher Korngröße sind ziemlich sicher uneinheitlich reif und daher weniger wertvoll.“